865 Kriegsopfer aus der ehemaligen Sowjetunion sind auf dem sowjetischen Ehrenfeld in Leusden neben dem Rusthof-Friedhof in Amersfoort begraben.

Am 27. September 1941 trafen 101 Kriegsgefangene aus der Sowjetunion auf der Viehdeponie in der Nähe des Bahnhofs Amersfoort ein. Sie waren an der Ostfront gefangen genommen worden, nicht lange nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion. Berichten zufolge stammten die Soldaten aus Sowjetrepubliken in Zentralasien, hauptsächlich aus Usbekistan und Kasachstan. Die Nazis betrachteten sie als Untermenschen und behandelten sie brutal. Während ihrer langen Zugfahrt in die Niederlande hatten sie kaum etwas zu essen und zu trinken. Die Soldaten mussten vom Bahnhof durch die Stadt zum Kamp Amersfoort in Leusden laufen, umgeben von Wachen. Sie erregten viel Aufmerksamkeit. Auf die Umstehenden wirkten sie todmüde, hungrig und mitleiderregend. Mehrere Menschen aus Amersfoort versuchten, ihnen etwas zu essen zu geben.

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865 Kriegsopfer aus der ehemaligen Sowjetunion sind auf dem sowjetischen Ehrenfeld in Leusden neben dem Rusthof-Friedhof in Amersfoort begraben.

Am 27. September 1941 trafen 101 Kriegsgefangene aus der Sowjetunion auf der Viehdeponie in der Nähe des Bahnhofs Amersfoort ein. Sie waren an der Ostfront gefangen genommen worden, nicht lange nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion. Berichten zufolge stammten die Soldaten aus Sowjetrepubliken in Zentralasien, hauptsächlich aus Usbekistan und Kasachstan. Die Nazis betrachteten sie als Untermenschen und behandelten sie brutal. Während ihrer langen Zugfahrt in die Niederlande hatten sie kaum etwas zu essen und zu trinken. Die Soldaten mussten vom Bahnhof durch die Stadt zum Kamp Amersfoort in Leusden laufen, umgeben von Wachen. Sie erregten viel Aufmerksamkeit. Auf die Umstehenden wirkten sie todmüde, hungrig und mitleiderregend. Mehrere Menschen aus Amersfoort versuchten, ihnen etwas zu essen zu geben.

Auch die Russen, wie sie genannt wurden, wurden während ihres Aufenthalts im Kamp Amersfoort regelrecht schlecht behandelt. Innerhalb von sechs Monaten starben 24 von ihnen an Hunger, Krankheit und Missbrauch. Der Lagerarzt ließ zwei verstorbenen sowjetischen Kriegsgefangenen die Köpfe abschlagen. Er ließ ihre Schädel auskochen und stellte sie als Kuriositäten in sein Arbeitszimmer.

Am 9. April 1942 wurden die verbliebenen 77 sowjetischen Soldaten erschossen. Es sollte die zweitgrößte Massenhinrichtung in den Niederlanden während des Zweiten Weltkriegs werden. An den Gräbern der verstorbenen sowjetischen Soldaten und unweit der Hinrichtungsstätte wurde ein Denkmal errichtet: das Koedriest-Denkmal. Seit 2012 veranstaltet die sowjetische Stiftung „Feld der Ehre“ hier eine jährliche Gedenkfeier.

Nach dem Krieg wurden die sterblichen Überreste der 101 sowjetischen Soldaten zunächst auf dem Rusthof-Friedhof in Amersfoort umgebettet und 1947 auf das neu errichtete sowjetische Ehrenfeld in Leusden überführt. Dort gerieten sie, anonym begraben, langsam in Vergessenheit. Die Sowjetische Stiftung „Feld der Ehre“ sorgt dafür, dass sie nicht vergessen werden. Im Jahr 2021 gelang es der sowjetischen Field of Honor Foundation, zwei der Soldaten zu identifizieren.

691 Kriegsgefangene aus Margraten

Weitere 691 Soldaten der Sowjetunion wurden auf dem amerikanischen Schlachtfeld in Margraten, Limburg, beigesetzt. Sie hatten in der Roten Armee gekämpft und waren in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten. Viele landeten in Lagern im Ruhrgebiet (u. a. Stalag VI A in Hemer und Stalag VIK in Stukenbrock), wo sie unter schrecklichen Bedingungen arbeiten mussten.

Die meisten der 691 in Margraten bestatteten sowjetischen Soldaten waren in den letzten Kriegstagen bzw. in den ersten Tagen und Wochen nach der Befreiung einer Krankheit erlegen. Die amerikanische Armee hatte sie in Krankenhäuser in deutschen Orten wie Lüdenscheid, Hamm, Dortmund und Bad Lippspringe eingeliefert. Nach ihrem Tod – oft an Tuberkulose – wurden ihre sterblichen Überreste auf das nächstgelegene Schlachtfeld außerhalb Deutschlands überführt, so dass keine alliierten Kriegsopfer auf feindlichem Gebiet begraben werden mussten.

Nach dem Krieg wollten die Behörden den Friedhof in Margraten in ein dauerhaftes Gelände ausschließlich für amerikanische Soldaten umwandeln. Die Soldaten der Sowjetunion wurden nach Amersfoort verlegt, wo alle 101 „Russen“, die im und in der Nähe von Camp Amersfoort starben, begraben wurden.

73 weitere Kriegsopfer

Amersfoort fungierte daher als Sammelstelle für in den Niederlanden begrabene Opfer der damaligen Sowjetunion. Auch die sterblichen Überreste von 73 Zwangsarbeitern und sowjetischen Soldaten in deutschen Diensten (hauptsächlich Georgier und Armenier) wurden in Amersfoort umgebettet.

Da auf dem Rusthof nicht genügend Platz vorhanden war, wurde in Leusden ein eigener Friedhof angelegt. Dieses sowjetische Ehrenfeld wurde am 18. November 1948 vom Kriegsminister W.F. Schokking eröffnet. 

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